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Val Bisagno

Val Bisagno

Durch das nach dem gleichnamigen Fluß benannte Bisagno-Tal führte einst die Straße nach Emilia und die romanische Via Aurelia. Heute erinnern in diesem Tal, welches zu den größten und wichtigsten Genuas zählt, nur noch die zwei Bögen der Brücke Sant’Agata auf der Höhe des Stadtteils Borgo Incrociati daran.

Die schmalen Landstriche zwischen den Bergen und dem Fluss waren früher weitaus weniger bewohnt als heute. Hauptsächlich traf man auf kleine Dörfer, die von der Landwirtschaft lebten und einige Sommerresidenzen auf den Hügeln von Sant’Eusebio, Fontanegli, San Pantaleo und Struppa.

In diesem Tal befindet sich auch der eindrucksvolle Monumentalfriedhof Staglieno, ein wahres Freilichtmuseum, das den Ruhm eines wohlhabenden Genuas des 19. Jahrhunderts widerspiegelt.

Etwas weiter stadtauswärts liegt der Stadtteil Struppa mit seiner aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kirche San Siro di Struppa, die einem Heiligen aus diesem Viertel gewidmet wurde. Diese wunderschöne, erst kürzlich restaurierte Kirche zeugt von der romanischen Epoche Genuas. In der Umgebung von Struppa findet man zahlreiche Tavernen und Trattorien, die dazu einladen, die genuesische Küche zu probieren. Auf den für Genua so typischen kleinen, meist mit rotem Klinker gepflasterten Wegen, die sich die Hügel emporschlängeln und im genuesischen Dialekt "Creuze" genannt werden, kann man einen herrlichen Spaziergang hoch zu der Kirche San Martino machen. Dabei bekommt man ein Genua zu sehen, wie es vor der Urbanisierung im 19. Jahrhundert aussah: bunte Häuser, von Trockenmauern abgestützte terrassenförmige Gärten mit Olivenhainen und Gemüsebeeten.

Durch das Bisagno-Tal zieht sich das historische Aquädukt der Stadt, eine Struktur die jahrhundertelang die Wasserversorgung Genuas und des Hafens garantierte. Heute ist das Aquädukt ein traumhafter 28 km langer ebener Wanderweg, der es ermöglicht, die Natur auch in Stadtnähe zu genießen.

Ein weiteres Viertel in diesem Tal ist Marassi. Hier schlägt das Herz der genuesischen Fußballfans höher. Die zwei Fußballvereine der Stadt Sampdoria und Genoa spielen abwechselnd im städtischen Stadion Luigi Ferraris, das übrigens das älteste Stadion Italiens ist, in dem noch heute Fußball gespielt wird.

Über dem Hügel des Stadtteils San Fruttuoso liegt die Wallfahrtskirche Madonna del Monte, von wo man ein atemberaubendes Panorama genießen kann. Für Geschichtsinteressierte ist zu erwähnen, dass sich in San Fruttuoso neben der Villa Imperiale mit seinem herrlichen Park auch die Villa Migone befindet. Ein historischer Ort, an dem am 25. April 1945 der deutsche General Günther Meinhold und die italienischen Freiheitskämpfer die Kapitulation der deutschen Truppen vereinbarten - an dieses einzigartige Ereignis in Italien, dass eine Großstadt noch vor Eintreffen der Alliierten befreit wurde, erinnert heute eine Gedenktafel am Eingang der Villa.

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