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Piazza De Ferrari: im Herzen von Genua

Piazza De Ferrari: im Herzen von Genua
Jede Stadt hat ein Herz und Piazza De Ferrari ist das Herz von Genua. Hier treffen seit jeher die Genueser und hier kann eine Geschichte anfangen. Und das gilt auch für die Nicht-Genueser.
 
Piazza De Ferrari gilt als Handels- Finanz- und Wirtschaftskern der Stadt, sowie als Treff- und Ansatzpunkt der wichtigsten Ereignisse in der Stadt. Der in einem der historischen Stadtvierteln (Portoria) liegende Platz ist das Kern des genuesischen Lebens. Scheidepunkt zwischen zwei Welten, die manchmal so unterschiedlich wie Tag und Nacht sind: das moderne Zentrum aus dem 19. Jahrhundert, Sitz der City, der Ämter, der Handelsaktivitäten und des Einkaufens, und das mittelalterliche Zentrum, ein Labyrinth von Gassen und kleinen Plätze, wodurch man das Meer erreichen kann, Treffpunkt der Jungs nach dem Sonnenuntergang.
 
Der Platz ist dem Herzog von Galliera Raffaele De Ferrari gewidmet, einem Politiker und Bankier, der 1875 eine große Summe Geld für die Vergrößerung des Hafens spendete.  Der Platz hat eine unregelmäßige Form wegen der vielen späteren Bauwerken, die im Laufe der Zeit zwei nebenliegende Stadtteilen zusammenlegten, die aber städtebaulich sehr unterschiedlich waren, wie man heute aus den verschiedenen architektonischen Stilen der Gebäude einfach bemerken kann. Piazza De Ferrari ist nämlich der Verbindungspunkt zwischen der alten Stadt und der Jugendstilarchitektur der Zentralstraße Via XX Settembre.
 
Genau an der Stadtmitte setzt sich die malerische Architektur der Altstadt in einem breiten eleganten Platz voll Sonnenlicht und prunkvoller Gebäude um, wo man die Düfte der lokalen Gastronomie, insbesondere Focaccia und frittiertem Fisch vor allem, und den salzigen Meeresduft total vergisst.
 
In der Mitte dieses breiten Platzes befindet sich der große Rundbrunnen aus Bronze, der 1936 von dem Architekten Cesare Crosa di Vergagni gebaut wurde. Der Brunnen wurde von der Familie Piaggio der Stadt gespendet und 2001 wurde er mit Wasserspielen verschönert.
 
Großartige architektonische Meisterstücke liegen um den Platz herum.
 
Auf einer Seite des Platzes liegt der Palast der Börse, ein Meisterwerk des genuesischen Jugendstils, der zwischen 1906 und 1912 von Dario Carbone und Amedeo Pieragostini gebaut wurde. Weiterhin der Nebeneingang von Palazzo Ducale, ursprünglichem Sitz der Dogen. Dieser Nebeneingang wurde gerade während des Aufbaus des Platzes geschafft. Auf der anderen Seite liegen der Palast der Region Ligurien, damaliger Sitz von Navigazione Generale Italiana und das Operntheater Carlo Felice, das Piazza De Ferrari mit Galleria Mazzini verbindet.
 
Das Theater wurde nach dem Wunsch von dem König des Reichs Sardiniens Carlo Felice erbaut: er wollte, dass die Stadt ein dem Melodram gewidmeten Theater hatte, eine Gattung die zu jener Zeit sehr beliebt war. Das neue Theater wurde von Carlo Barabino auf dem San Domenico Platz aufgebaut und der alte Mittelalterskloster wurde abgerissen. Im Jahr 1828 wurde die Eröffnung mit der Aufführung der Oper „Bianca e Fernando“ von Vincenzo Bellini gefeiert. Nach den schweren Schäden des zweiten Weltkriegs blieben über mehrere Jahrzehnte nur die Außenmauern übrig bis die neue Struktur zwischen 1985 und 1991 nach dem Entwurf des Architekten Ignazio Gardella wiederaufgebaut wurde, so wie wir sie heute bewundern können. Von dem alten Theater bleiben die Säulen, der Pronaos, die lateinische Inschrift und die Terrasse, die auf Via XXV Aprile blickt.
 
Technologisch gilt das Theater unter den fortschrittlichsten Theater Europas, was dem Bühnenbildner Enzo Frigerio zu verdanken ist. Besondere Aufmerksamkeit wurde bis ins kleinste Detail der Akustik geschenkt: Parkettsitze, Logen, Eintrittstüren und Treppen: jeder Bestandteil wurde mit extremer Berücksichtigung der Tonrezeption ausgeführt.
 
Der Hauptsaal hat 2000 Plätze, einen 63 Meter hohen Turm für Maschinerien und vier bewegliche Bühnen, unter denen eine mit einer Fläche von 600 qm. Ein zweiter Saal mit 200 Plätzen ist Konferenzen, Kongressen und anderen Veranstaltungen gewidmet.
 
Das Theater Carlo Felice hat sein eigenes Orchester und ein Chor vom hohen artistischen Niveau und hat sehr wichtige Direktoren begrüßt, die seinen Ruhm geprägt haben.